Jahresgaben 2020 – 2016


2020: Katja Windau  |  Fotodrucke

Jahresgabe 2020: Fotodurck „The Protestors" von Katja WIndau
Jahresgabe 2020: Fotodurck „The Protestors" von Katja WIndau

 

Katja Windau: The Protestors, 2020

Fotodruck auf Papier, Pastellkreide, 21 x 29,7 cm

 

Für die Lichtwark-Gesellschaft Hamburg e. V. hat Katja Windau eine Arbeit umgesetzt, die Bezug nimmt auf soziale Spaltung und strukturellen Rassismus in der Gesellschaft. Dafür hat sie gemeinfreie Bilder aus Fotodatenbanken gesichtet, die Fotografen bei den „Black-Lives-Matter“-Protesten in diesem Jahr in unterschiedlichen Städten aufgenommen haben. Drei ausgewählte Motive hat sie in Schwarz auf Zeichenpapier gedruckt und mit Pastellkreide in sogenannten „Hauttönen“ überarbeitet. Die Überzeichnungen bedecken einen Großteil des Fotos und lassen nur einen amorphen Ausschnitt frei. Der überlagernde Vordergrund symbolisiert die Vorherrschaft der weißen Hautfarbe (d. h. des europäischstämmigen Menschen), die „Durchlöcherung“ deckt das darunter liegende Problem auf (die Wut ausgegrenzter People of Color) und macht das Aufbrechen überholter Strukturen und das Überschreiben gewohnter Zuordnungen greifbar.


1996 – 1999:  Ausbildung zur Goldschmiedin, Hamburg
2001 – 2008:   Diplom Freie Kunst, Hochschule für Bildende Künste, Hamburg, bei Prof. Wiebke Siem
2009 – 2014:  Co-Kuratorin, Frappant Gallery, Hamburg
2015 – 2018:  Co-Kuratorin, Bridget Stern Gallery, Hamburg


Stipendien / Förderungen: u. a. Artist in Residence in Dresden (2013), in Minden (2014), der Kaserne Tripkau (2016), Pavillon-Stipendium Kulturwerk Schleswig-Holstein (2020), Stiftung Kunstfonds Sonderförderprogramm (2020/21)

 


2019: Rahel Bruns  |  Holzobjekt

Jahresgabe 2019: Holzobjekt von Rahel Bruns
Jahresgabe 2019: Holzobjekt von Rahel Bruns

Rahel Bruns: Fadenkreuz 2020, 2020

Holz, Ruß, Ölfarbe, 20,5 x 20,5 cm, Unikate

 

Für die Arbeit Fadenkreuz 2020 hat Rahel Bruns Holzbrettchen auf Herdplatten verbrannt. Durch einen Akt der gezielten Zerstörung entsteht mit der kreisförmigen Verbrennung Schönheit, die sie durch einen weiteren Eingriff erneut zerstört hat – zweimal mittig auseinandergesägt. Ölfarbe hat die Künstlerin als Leim verwendet. So verbindet sie die vier Teile wieder zu einer Einheit und schafft neue Assoziationsebenen. Eher bildhauerisch als malerisch verwendet, quetscht die Farbe an den Nahtstellen mal mehr, mal weniger heraus, nimmt Aggression also in ihrer Verwendung auf und entwickelt durch die Arbeit des Öls in der Kohle doch wieder malerische Qualitäten. So entsteht ein Fadenkreuz das die Bereiche Krieg und Küche als Klischees von Männlichkeit und Weiblichkeit miteinander konfrontiert und gleichzeitig in der teils paradoxen Verwendung der Materialien die Medien Bildhauerei, Malerei und Fotografie (auch hier das Fadenkreuz) reflektiert.


           1979:  geboren in Filderstadt, lebt und arbeitet in Hamburg
1999 – 01:  Studium, Islamwissenschaften und Jura, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
2003 – 04:  Studium, Freie Kunst, Universität der Künste Berlin, bei Katharina Sieverding
2001 – 07:  Studium, Freie Kunst, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
           2008:  Meisterschülerin, Freie Kunst, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, bei H.-G. Prager

Stipendien / Förderungen: u. a. Artist in Residence, Zou-No-Hana, Yokohama Japan (2018), Arbeitsstipendium Künstlergut Prösitz, Sachsen (2016), Artista Invitada, Escuela Nacionál de Pintura, Escultura y Grabado, Mexiko Stadt (2005/06)

Publikationen: u. a. Akkumulieren Speichern, Einstellungsraum Hamburg (2017), Scherben gegen das Vergessen, Publikation zur Gedenktafel, Stadt Sehnde (2015), VEDDEL, Rahel Bruns – Künstlerbuch und Magazin, Hamburg (2013)

 

Ausgabe Jahresgaben 2019 im Januar 2020 im Altonaer Museum
Ausgabe Jahresgaben 2019 im Januar 2020
Ausgabe Jahresgaben 2019 im Januar 2020 im Altonaer Museum
im Altonaer Museum


2018: Adriane Steckhan  |  Transformierte Fotografie

Jahresgabe 2018: Fotoarbeit von Adriane Steckhan
Jahresgabe 2018: Fotoarbeit von Adriane Steckhan

Adriane Steckhan: Hafen, 2018

Fotografie, Acrylpolymer, Acrylglas, 
11 x 16 x 1,5 cm

Adriane Steckhan erkundet in ihren Arbeiten verschiedene Dimensionen von Identität. Es geht ihr darum, wie sich (das Gefühl von) Identität in den Raum, die Zeitlichkeit und die Erinnerung einschreibt. Mit ihren technisch ausgefeilten Transformationen von Fotografien in bewegliche, durchscheinende Häute und deren erstarren auf Acrylpolymer erweitert sie die Grenzen der Fotografie. Sie verleiht Langzeitbelichtungen einen malerischen Charakter und überführt sie in Installationen.

1995 – 2002:  Studium Illustration, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, bei Erhard Göttlicher u. Jan Huber
2002 – 2003:  Masterstudium Freie Kunst (Schwerpunkt Malerei), Wimbledon College of Art, London bei Robert Mason,
   2006/2009:  Arbeitsaufenthalte: Addis Abeba, Axum/Äthiopien, Mexico City


Stipendien / Förderungen: u. a. Karl Heinz Ditze Stiftung, Hamburg (2002), Postgraduate Award, Arts and Humanities Research Board, Bristol/GB (2002/03), „Freiräume“, Ateliers für die Kunst e.V., Hamburg (2013/14)

 

2018: Stilla Seis  |  Skulptur

Jahresgabe 2018: Keramik von Stilla Seis
Jahresgabe 2018: Keramik von Stilla Seis

Stilla Seis: Dinge, 2018

Keramik, 
4 x 4 x 3,7 cm

 

Stilla Seis schafft eine ungewöhnliche Form auf Lebensmittel. Ihre winzigen Keramiken erinnern an Pralinen oder Hors d’oeuvre. Kleine, dynamische Würfel aus Keramik dienen ihr als Miniatursockel für winzige Stücke verschiedener Gemüsesorten. Die unglasierte Keramik lenkt die Aufmerksamkeit auf die Form der Plastiken, die auch durch ihre Größe eine künstlerische Herausforderung darstellen.

 

1999:  Diplom Visuelle Kommunikation, Hochschule für Bildende Künste, Hamburg, bei Prof. B.J. Blume und Prof. Kilian Breier

2018:  Nominierung für den Internationalen Kunstpreis der Stadt Fürstenwalde/Spree, Miniatur in der Bildenden Kunst

 


2017: Lukasz Chrobok  |  Fotoarbeit

Jahresgabe 2017: Fotoarbeit von Lukasz Chrobok
Jahresgabe 2017: Fotoarbeit von Lukasz Chrobok

Lukasz Chrobok: Master of Colours, 2017

Fotografie, Aquarell auf Papier, 
21 x 29,7 cm

 

Lukasz Chroboks Fotoarbeit zeigt den Künstler im Kampf mit Schaufel, Eimer und Farben. Diese Instrumente spiegeln die handwerkliche Seite eines Künstlers. Jedes Blatt ist per Hand koloriert und damit ein Unikat.

 

                 1999:  Assistent des Fotografen Will Mc Bride

                 2001:  Assistent des Malers Peter Reitberger

                 2003: Diplom, HAW, Hamburg

                 2009:  Mitgründung des 2025 e.V. Aterlierhaus und Ausstellungsraum

2011 – 2017:  Dozent für Malerei an der LichtwarkSchule, Hamburg

 

2017: Jared Bartz  |  Skulptur

Jahresgabe 2017, Skulptur: o. T. von Jared Bartz, 30 x30 cm, Betonguss
Jahresgabe 2017: Betonguss von Jared Bartz, 30 x30 cm

Jared Bartz: Ohne Titel, 2017

Beton, Abguss eines Kettensägenreliefs,
30 x 30 x 2 cm


Jared Bartz ist ein zeitgenössischer Bildhauer, der durch seine Köpfe, Büsten, Statuen und Reliefs eine große öffentliche Aufmerksamkeit erhält. Das Thema seines Werkes ist der Mensch. Sein bevorzugtes Material ist Holz, sein Werkzeug die Kettensäge. Der Künstler steht in der Tradition der figürlichen Bildhauerei. Mit einzigartiger Präzision schält Bartz seine Skulpturen aus dem Material. Die handwerkliche Perfektion des Künstlers steht dem Nicht-Perfekten des Produktionsprozesses gegenüber. Durch die martialische Bearbeitung mit der Kettensäge sind die Arbeiten des Bildhauers von grob belassenen Oberflächen gekennzeichnet. Das Abbild bzw. der Ausdruck ist unverkennbar, doch die Oberflächenstrukturen zeigen die Spuren der Werkzeuge und Maschinen.


1974 geboren in Köln
Studium der Architektur
Tischlerlehre


Hochschule für Künste Bremen, bei Ingo Vetter (Gasthörer)